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Schulkonferenz mit offenem Brief an Kreistagsfraktionen

Am 23.11.2020 hat sich die Schulkonferenz (Vertretung aus Schüler*Innen, Lehrer- und Elternschaft) dazu entschlossen, einen offenen Brief an die Fraktionen im Kreistag des Altenburger Landes zu schreiben.

Der Grund ist schnell erklärt: Nachdem der Erhalt des Schulstandortes im Frühsommer per einstimmigen Kreistagsbeschluss gesichert wurde, ist es wieder still seitens der Verantwortlichen geworden, was die zugesicherten Investitionen zum Erhalt und der Aufwertung des Schulstandortes betrifft.

 


Veröffentlichte Reaktionen Pressemeldungen

 

Offener Brief der Schulkonferenz an die Kreistagsfraktionen

Unterstützung der Maßnahmen zur Stärkung des Schulstandortes

Sehr geehrte Damen und Herren,

mit einem eindeutigen Ergebnis wurde am 24.06.2020 im Kreistag mit der Schulnetzplanung unter anderem die Erhaltung des Schulstandortes Dobitschen beschlossen. Dieser Beschluss ist ein eindeutiges Bekenntnis zum Prinzip der kurzen Schulwege und der Stärkung des ländlichen Raums. Viele Fraktionsmitglieder machten sich im Vorfeld persönlich ein Bild von dem Zustand der Schule und erachteten sie offensichtlich als erhaltenswert.

Dennoch sind sich die Mitglieder der Schulkonferenz der RS Dobitschen einig, dass ihre Schule in der Wahrnehmung des Landkreises kaum existierte und in den letzten Jahrzehnten hinsichtlich größerer Investitionen keine Beachtung fand. Aus diesem Grund möchte die Schulkonferenz folgende Vorschläge zur Verbesserung und Aufwertung des Schulstandortes einbringen:

  1. Bau einer Sporthalle und angrenzender Freisportanlage in unmittelbarer Schulumgebung
  2. Gestaltung der Außenfassade
  3. Umgestaltung des Schulhofareals
  4. Installation einer Solaranlage
  5. Unverzüglicher Anbau der Feuerschutztreppe

 

Zu 1.: Bau einer Sporthalle und angrenzender Freisportanlage in unmittelbarer Schulumgebung

Für den Sportunterricht werden zum einen der umgebaute Saal in Rolika bzw. der ehemalige Fußballplatz in Dobitschen genutzt. Für beide Unterrichtsorte muss jeweils ein Wegezeit von 15 Minuten eingeplant werden.
Die ‚Sporthalle‘ in Rolika entspricht eher einer Übergangslösung als einer modernen Sporthalle. Ein Umkleideraum konnte lange Zeit aufgrund des baulichen Zustands lange Zeit nicht genutzt werden und wurde durch die Gemeinde notdürftig hergerichtet.
Die Umkleideräume neben dem Fußballplatz in Dobitschen befinden sich in einem katastrophalen Zustand. Eine Sprintstrecke existiert nicht und die Weitsprung- und Kugelstoßanlage wurde vor vielen Jahren behelfsmäßig durch Mittel des Fördervereins gebaut. Die Sportlehrer und Schüler haben sich über die Jahre mit dieser Situation arrangiert und führen dort jährlich das Sportfest durch.
Die Bedingungen entsprechen jedoch in keiner Weise heutigen Standards. Eine standortnahe Sporthalle könnte ebenfalls als Versammlungssaal (über den die Schule nicht verfügt) oder für Projekte genutzt werden. Da eine vernünftige Auslastung der Sporthalle allein durch die Schule nicht gegeben ist, sind hier die umliegenden Gemeinden und Vereine gefragt.
Wenn Sie tatsächlich eine Stärkung des ländlichen Umfelds wollen, müssen solche Möglichkeiten auch hundertprozentig genutzt werden.

 

Zu 2.: Gestaltung der Außenfassade

Insbesondere die Räume auf der Südostseite der Schule heizen sich aufgrund der ungeschützten Lage in den Sommermonaten sehr stark auf. Das Anbringen von Außenlamellen bzw. einer begrünten Fassade sollen das Raumklima verbessern.

 

Zu 3.: Umgestaltung des Schulhofareals

Die RS Dobitschen verfügt über viel Platz im Freien, der noch stärker für die Konzeption der Schule und den Einsatz im Unterricht genutzt werden könnte. So existiert die Idee der Gestaltung einer Freilichtbühne in Form eines Amphitheaters bzw. der Anbau und die Pflege von Spalierobstbäumen in Kooperation mit dem Obstgut ‚Geier‘.

 

Zu 4.: Installation einer Solaranlage

Die RS Dobitschen hat sich für das Zertifikat der „Nachhaltigkeitsschule“ beworben. Die Installation einer Solaranlage auf dem Areal der Schule würde diesen Eindruck im Bewusstsein der Schüler vertiefen und dass Gesamtbild der Schule hinsichtlich der Erziehung der jungen Menschen zu einem verantwortungsvollen Umgang mit der Natur und Umwelt untermauern.

 

Zu 5.: Unverzüglicher Anbau der Feuerschutztreppe

Als ein Argument für eine Schließung der Schule wurde die fehlende Feuerschutztreppe aufgeführt. Nach der Entscheidung des Kreistages sollte unverzüglich mit dem Bau begonnen werden. In der Zwischenzeit scheint jedoch nichts geschehen sein. Dies bedeutet jedoch, dass auf nicht absehbare Zeit die obere Etage mit dem Physikkabinett und einem Computerraum nicht genutzt werden dürfen. Dieser Vorgang steht stellvertretend für die Behandlung der Schule in den vergangenen Jahrzehnten.
 

 

Wir Mitglieder der Schulkonferenzen beantragen die Durchführung der oben genannten Maßnahmen im Interesse unserer Schüler. Sie haben ein Recht auf das Vorhandensein zeitgemäßer materieller Bedingungen. Die unmittelbare Durchführung dieser Maßnahmen sind aus unserer Sicht notwendige Investitionen in die Zukunft. Aktuelle Lehramtsanwärter, die nach einem zukünftigen Arbeitsort Ausschau halten, werden sich nicht für eine Schule bewerben, in die seit Jahrzenten kaum investiert wurde und deren Schließung bereits zu Debatte stand. Nur die Unterstützung dieser Maßnahmen zur Aufwertung des Schulstandortes machen den Beschluss vom 24.06.2020 nachhaltig und sinnvoll. 

Sehr geehrte Fraktionsmitglieder, die RS Dobitschen steht an einer Wegscheide. Entweder sie wird zu einem unattraktiven, ausblutenden Auslaufmodell oder zu einer echten Alternative zu den Stadtschulen in Altenburg und Gera.

 

gez. Tino Schädlich
(Schulleiter der RS Dibitschen)
im Auftrag der Schulkonferenz vom 23.11.2020

 

 

Veröffentlichte Reakionen

 

Bündnis 90/Die Grünen für Stärkung des Schulstandortes Dobitschen

Die Schulkonferenz der Regelschule Dobitschen bittet die im Kreistag des Altenburger Landes vertretenen Parteien um Unterstützung bei ihren Forderungen zur Stärkung des Schulstandortes.

Für Bündnis 90/Die Grünen erklärt Kreissprecherin Dr. Ilona Jurk: "Die von der Schulkonferenz zu Recht beklagte fehlende Wahrnehmung der Regelschule in Dobitschen durch den Landkreis hat dazu geführt, dass in den zurückliegenden Jahren, wenn nicht Jahrzehnten, keine größeren Investitionen am Schulstandort getätigt worden sind. Als Partei der Bildung unterstützen die Bündnisgrünen daher alle fünf Punkte aus dem Antrag der Schulkonferenz!"

Von der Schulkonferenz gefordert wird neben dem Bau einer Sporthalle mit Freizeitsportanlage in unmittelbarer Schulnähe, der Gestaltung der Außenfassade, der Umgestaltung des Schulhofes, der Installation einer Solaranlage insbesondere auch der unverzügliche Anbau der bereits im Juni vom Kreistag beschlossenen Feuerschutztreppe.

Dazu noch einmal die Bündnisgrüne Ilona Jurk: "Der Anbau der Feuerschutztreppe ist dringend notwendig! Und was die Sporthalle betrifft: wer die Verhältnisse vor Ort kennt, weiß, dass der Zustand bereits seit vielen Jahren eigentlich nicht mehr hinnehmbar ist - noch dazu, dass sowohl für den Weg zum Saal nach Rolika als auch zum ehemaligen Fußballplatz in Dobitschen Wegezeiten von 15 Minuten eingeplant werden müssen - die natürlich von der Unterrichtszeit abgehen."

Jurk, die selber Lehrerin an einer Regelschule in Schmölln ist, begrüßt das Engagement der Schulkonferenz. "Für die Eltern und Kinder im südwestlichen Teil des Altenburger Landes gehört der Schulstandort Doitschen zur Grundversorgung im ländlichen Raum. Hier dürfen wir nicht sparen - im Gegenteil. Nur wenn wir den ländlichen Raum auch attraktiv und lebenswert machen und erhalten, hat unsere Region eine Zukunft! Bildung an gut ausgestatteten Schulen ist ein Grundrecht - und dies gilt es einzufordern, wenn es aus egal welchem Grund 'klemmt'. Von daher wird Bündnis 90/Die Grünen den Antrag der Schulkonferenz selbstverständlich gerne unterstützen!"

 

 

Presseberichterstattung

 

Brandschutztreppe soll bald kommen

Regelschule Dobitschen fordert weitere Investitionen in Turnhalle

"[...] Man sei sich einig, "dass ihre Schule in der Wahrnehmung des Landkreises kaum existierte und in den letzten Jahrzehnten hinsichtlich größerer Investitionen keine Beachtung fand", heißt es in dem Brief. Jedoch sah sich Landrat Uwe Melzer (CDU) erst auf Nachfrage von Björn Steinicke, Beigeordneter der Gemeinde Dobitschen, im Kreistag zu einer Auskunft genötigt. Die Brandschutztreppe für die Regelschule sei im Haushalt für 2021 vorgesehen. Derzeit befinde man sich in der Feinplanung und Ausschreibungsphase. Wahrscheinlich könne die Treppe noch in diesem Schuljahr gebaut und fertig gestellt werden, so der Landrat.

"Dann hat unser Antrag ja offensichtlich doch etwas gebracht", freut sich Schulleiter Tino Schädlich, der erst auf Anfrage der Schmöllner Nachrichten von dieser Zusage erfahren hat. Wenn die Brandschutztreppe steht, kann auch die obere Etage mit dem Physikkabinett und einem Computerraum wieder genutzt werden. Damit allein sei es jedoch nicht getan, so Schädlich, der weitere Punkte aufzählt. So bittet die Schulkonferenz um den Bau einer Sporthalle und angrenzender Freisportanlage in unmittelbarer Schulumgebung.  [...]"

 

Keine Lippenbekenntnisse

Andreas Bayer über einen Hilferuf zur rechten Zeit

"[...] Aus gutem Grund fürchtet man hier auszubluten. Die Konkurrenz ist groß um die viel zu wenigen Lehrkräfte, gerade im Regelschulbereich. Die Ausstattung, die Räumlichkeiten, die weiten Wege zum Schulsport - all das ist nicht angetan, um junge Lehrer gerade nach Dobitschen zu locken. Dabei ist das Miteinander hier tatsächlich ein ganz besonderes. Das kann jeder bestätigen, der schon einmal einer von der Schule organisierten Faschings- oder Weihnachtsfeier beiwohnen durfte. [...]"

 

Katastrophale Zustände: Regelschule Dobitschen ruft um Hilfe

"[...] Lehrer, Eltern- und Schülervertreter der Regelschule Dobitschen fällen ein niederschmetterndes Urteil: „Unsere Schule findet in der Wahrnehmung des Kreises so gut wie nicht statt.“ Fest gemacht wird dies in kaum stattfindenden Investitionen, in Teilen bereits katastrophalen Zuständen und der dadurch drohenden Schließung auf Raten. Darum hat die Schulkonferenz kürzlich einen Brief an die Fraktionen des Kreistages geschickt, diese zum Handeln aufgefordert und Vorschläge zur Verbesserung und Aufwertung des Schulstandortes gemacht.

Ganz oben steht dabei die Errichtung einer Sporthalle und einer angrenzenden Freisportanlage in unmittelbarer Schulumgebung. Denn für den Sportunterricht wird seit Jahren der umgebaute Saal in Rolika und der ehemalige Fußballplatz in Dobitschen genutzt. Für beide Unterrichtsorte muss jeweils eine Wegezeit von 15 Minuten eingeplant werden. Die Halle in Rolika entspricht in keiner Weise den Anforderungen an eine Schulsportstätte. Und die Umkleideräume neben dem Fußballplatz befinden sich in einem katastrophalen Zustand. Eine Sprintstrecke existiert nicht und die Weitsprung- und Kugelstoßanlage wurde vor vielen Jahren nur behelfsmäßig gebaut. „Die Bedingungen entsprechen in keiner Weise heutigen Standards“, heißt es im Schreiben.

Weitere Vorschläge sind die Gestaltung der Außenfassade, die Umgestaltung des Schulhofareals, die Installation einer Solaranlage und der unverzügliche Anbau der Feuerschutztreppe. Die Forderungen würden im Interesse der Schüler gemacht. „Sie haben ein Recht auf das Vorhandensein zeitgemäßer materieller Bedingungen.“ Die Maßnahmen seien notwendige Investitionen in die Zukunft. „Aktuelle Lehramtsanwärter, die nach einem zukünftigen Arbeitsort Ausschau halten, werden sich nicht für eine Schule bewerben, in die seit Jahrzehnten kaum investiert wurde und deren Schließung bereits zu Debatte stand“, heißt es im Schreiben.

Allein die Feuertreppe ist für den Fortbestand der Schule existenziell, weil sonst sogar die Schließung drohen könnte. Tatsächlich steht der Fluchtweg nun im Kreishaushalt für das nächste Jahr. Derzeit befinde man sich in der Feinplanung und Ausschreibungsphase. Wahrscheinlich könne die Treppe noch in diesem Schuljahr gebaut und fertiggestellt werden, sagte Landrat Uwe Melzer (CDU) zur jüngsten Kreistagssitzung. [...]"

 

Kommentar: Mehr handeln, weniger fordern

"[...] Wer möchte, kann am Hilferuf der Regelschule Dobitschen für sich das Seinige hineindeuten. Etwa, dass Politiker schon Fransen am Mund haben müssten, wenn sie Phrasen über die Wichtigkeit der Bildung dreschen, die Wirklichkeit aber oft anders aussieht. Oder dass für vieles Geld im Überfluss da ist – etwa für ein Museum oder Web-Seiten – für eine anständige Landschule aber nicht, weil in dessen Nähe eben leider keine einflussreichen Politiker wohnen. [...]"

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